Gründung & Selbstständigkeit

Gründer-Motivation – ein Trend der stetig wächst

Gründer-Motivation
Foto: von Gerrit Vermeulen unter CC0 1.0

Immer mehr Menschen entscheiden sich in Deutschland dazu selbst eine Firma zu gründen und ihr eigener Herr zu werden. So hat sich die Zahl der Selbständigen seit Anfang der Neunziger Jahre mehr als verdoppelt. Damit steht Deutschland ganz im Trend eines weltweiten Umbruch, in Zuge dessen die Gründerszene in den letzten Jahren überall auf der Welt stark gewachsen ist. Die Gründer Motivation, den Schritt raus aus einem sicheren Arbeitsverhältnis zu wagen, ist oft die Unzufriedenheit darüber, sich in den bestehenden Strukturen nicht weiter entfalten zu können. Gerade kreative, innovative Geister fühlen sich in solchen Situationen unglücklich und deprimiert. Die Entscheidung, selbst Verantwortung zu übernehmen und ganz eigene Wege zu gehen, wirkt dann wie ein Befreiungsschlag. Daneben gibt es aber noch andere Gründe, die die Entscheidung für eigenes Unternehmertum beeinflussen. Beispielsweise scheint auch das gesamte Volkswirtschaftliche Umfeld einen großen Einfluss zu haben. Am Ende profitieren alle von dieser neuen Gründerzeit, weil gerade in der Gründerszene oft Innovationen und Verbesserungen zu neuen Produkten reifen die das Leben vieler Menschen vereinfachen oder bereichern. Und gerade hier zeigt es sich, dass die Gründer Motivation oft ein stärkerer Motor sein kann als die bloße Zugehörigkeit zu einer Entwicklungsabteilung in einem großen Konzern.

 

Gründe für die Selbständigkeit

Eine Umfrage unter Gründern hat interessante Beweggründe für den Schritt in die Selbständigkeit aufgezeigt. 52% der Befragten gaben an vor allem Ihr eigener Chef sein zu wollen. Für 29% ist es vor allem wichtig, ein zusätzliches Einkommen zu generieren und 19% haben nach einer Kündigung angefangen zu gründen.

Für Diejenigen die ihr eigener Chef sein wollen ist es besonders wichtig, sich mit einer eigenen Idee selbst zu verwirklichen und etwas eigenes zu erschaffen, das sie mit niemandem abstimmen müssen und ganz nach ihren eigenen Ideen gestalten können. Wenn man sich die Situation in vielen Unternehmen ansieht, stellt man fest, dass Mitarbeiter häufig unterwürfige Diener in hierarchischen Strukturen sind. Es kann auch dem fleißigsten Arbeitnehmer, der immer konstante Leistung erbringt passieren, dass er scharf kritisiert wird, sobald er von den eigentlichen Vorgaben abweicht. Manchen ist das nicht so wichtig und sie finden sich auf Lange Sicht damit ab. Manche engagieren sich in Arbeitnehmerverbänden und Gewerkschaften, um den Arbeitgebern im Verbund ein gewisses Gegengewicht zu bieten. Und manche entwickeln Gründer Motivation und entscheiden sich ihr Leben von Grund auf zu ändern um dem ungeliebten Alltag zu entkommen. Sie erschaffen sich durch den Schritt in die Selbständigkeit eine Situation in der Sie niemandem mehr gehorchen müssen.

 


Video: Mike Dierssen

 

Menschen auf der Suche nach zusätzlichem Einkommen offenbaren einen nicht in der breiten Öffentlichkeit angesprochenen Missstand in Deutschland. Zwar wird immer wieder davon gesprochen, dass Fachkräfte Mangelware sind, nur stellt sich das oft für die Fachkraft nach dem Abschluss ganz anders dar. Viele aus-gelernte Fachkräfte werden, nachdem sie in einer Lehre intensiv eingearbeitet worden sind und Berufserfahrung sammeln konnten, entweder gar nicht oder nur befristet, bei geringem Einkommen übernommen. Das trifft vor allem Akademiker, die in kreativen Berufen arbeiten. Sieht man sich den Verdienst einer Redakteurin in fester Anstellung an, dann bekommt sie nach einem Beitrag in der Hamburger Fachpresse, brutto gerade einmal 1500 € ausbezahlt. Das macht deutlich, dass es gerade für Autoren und Journalisten immer öfter unausweichlich ist, sich selbständig zu machen. Somit kommen in dieser Branche immer weniger in den Genuss eines unbefristeten Arbeitsvertrages. Nach den aktuellen Erhebungen sind die Hälfte der Arbeitsverträge in Deutschland nur auf Zeit abgeschlossen. Die meisten davon nur auf ein Jahr. In diesem Umfeld entwickeln viele eine gewisse Gründer Motivation und entschließen sich Ihr Einkommen durch einen freiberuflichen Nebenjob aufzubessern.

Wer seinen Job hingegen verloren hat, ist aus der eigenen wirtschaftlichen Not heraus oft gezwungen Alternativen zu erwägen. Gerade, wenn dann noch Bewerbungen reihenweise abgesagt werden, ist die Selbständigkeit für viele der einzige Ausweg. Dazu werden Neugründungen vom Staat gefördert und bei wenig kapitalintensiven Internetprojekten müssen Gründer dann in Summe auch nicht viel Eigenkapital mitbringen.

 

Viele Selbständige sind Überzeugungstäter

Fast alle Menschen, die den Weg in die Selbständigkeit gefunden haben, stehen fest hinter ihrer Entscheidung und bereuen im Nachhinein nichts. Wie eine Umfrage zeigt, sind erstaunliche 63% mit ihrer Entscheidung zufrieden. 93% geben an, sich nach dem Wechsel glücklicher zu fühlen. Der Gründer Lars Bobach liefert auf seiner Homepage larsbobach.de den Beweis. Es hat sich für Ihn gelohnt den Schritt zur Gründung zu wagen und er fühlt sich seither zufriedener und glücklicher. Auch er nennt als Gründer Motivation ganz ähnliche Punkte wie im Umfrageergebnis weiter oben. Sein eigener Herr zu sein, keine Rechenschaft ablegen zu müssen und sich die Zeit frei einteilen zu können, diese Dinge waren ihm besonders wichtig.

 

Bei einer Gründung gibt es einiges zu bedenken

Wer sich zu der Entscheidung selbst zu gründen durch gerungen hat, steht damit aber selbstverständlich erst am Anfang. Damit am Ende auch ein florierendes Unternehmen entstehen kann, müssen erst einige strategische Entscheidungen getroffen werden. Das Produkt oder die Geschäftsidee sollten ein starkes Alleinstellungsmerkmal aufweisen und dem zukünftigen Kunden einen Mehrwert bieten. Dazu empfiehlt es sich, bei einem Brainstorming in Ruhe alle Aspekte zu betrachten. Der Bedarf in der direkten Umgebung des Gründers, oder im Internet muss identifiziert werden und es muss dabei sicher gestellt sein, dass eine möglichst breite Zielgruppe existiert. Das Produkt oder die Dienstleistung sollte auch eher eine Nische, als einen breiten, hart umkämpften Markt adressieren. Und vor allem sollte sich ein Gründer über seine Stärken und Schwächen bewusst sein und das zukünftige Unternehmen danach ausrichten. In jedem Fall sollte man sich genug Zeit lassen damit die Idee in Ruhe reifen kann. Auch wenn im Moment kein festes Arbeitsverhältnis besteht und der Druck auf der Einkommensseite groß ist, sollte es vermieden werden, durch übermäßige Gründer Motivation in Nervosität zu geraten.

 

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