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Das Telefon klingelt, Kollegen unterhalten sich, laufen umher, kopieren und hauen in die Tasten. Lärm im Büro stört viele Mitarbeiter und ist nicht gänzlich zu vermeiden. Das Problem ist: Umso mehr Kollegen in einem Büro arbeiten, desto höher ist der Lärmpegel und desto schwieriger wird es, sich zu konzentrieren – schlimmer noch: Für viele wird der Bürolärm zur gesundheitlichen Gefahr. Damit Ihre Angestellten motiviert und gesund bleiben, ist es dringend ratsam, den Lärm zu reduzieren. Welche Maßnahmen sich hierfür anbieten, finden Sie im Folgenden.
Inhalt:
Was ist Lärm eigentlich und ab wann wird es zu laut?
Lärm ist ein Schallereignis, das als unangenehm und störend empfunden wird. Jeder Mensch nimmt Geräusche jedoch unterschiedlich wahr, weshalb es sein kann, dass manche vom Kopierer am Arbeitsplatz nicht gestört werden, andere hingegen schon. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass besonders laute und starke Geräusche von der Mehrheit als störend und somit als Lärm empfunden werden.
Bürolärm sollte vom Arbeitgeber mit entsprechenden Maßnahmen reduziert werden, damit sich die Grenzwerte einhalten lassen. Der Grund ist, dass mit dauerhafter Lärmbelastung zahlreiche gesundheitliche Folgen einhergehen. An den Lärm gewöhnen kann und sollte man sich deshalb nicht.
So sehen die Grenzwerte aus:
- bis 40 dB(A): sehr gute Basis für Aufgaben mit höherer Konzentrationsfähigkeit
- bis 45 dB(A): gute Grundlage für geistige Arbeiten und Kundenkommunikation
- bis 55 dB(A): maximaler Wert für Callcenter, Bildschirm- und Büroarbeiten
Eine Lautstärke ab 55 dB(A) ist nicht zu empfehlen und würde wohl von den meisten als starker Bürolärm wahrgenommen werden.
Mehrpersonen- und Großraumbüro als Quelle für Bürolärm
Laut einer Umfrage arbeiten mehr als die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer mit Bürojob in einem Büro mit zwei oder mehr Kollegen zusammen. Dabei bedeutet jede zusätzliche Person im Raum auch eine potenzielle Lärmquelle. Vor allem Großraumbüros gelten als laut, weshalb hierbei von Anfang an auf eine Lärmreduzierung geachtet werden sollte.
Das ist besonders wichtig, damit die Büros mit mehreren Mitarbeitern ihren Zweck erfüllen. So bleiben kurze Kommunikationswege bestehen, die Teamarbeit und die Ideenentwicklung werden gefördert, außerdem lernen die Kollegen voneinander und Arbeitgeber können Baukosten sparen. Aus diesem Grund sollten Großraumbüros nicht abgeschafft, wohl aber entsprechend ausgestattet sein, damit der Lärm im Büro nicht die Überhand gewinnt.
Gesundheitliche Risiken von ständiger Lärmbelastung
Wie auch das zu lange Sitzen und die schlechten Lichtverhältnisse, ist auch der Lärm im Büro alles andere als gesund. Je nach Intensität und Dauer des Schalls kann das physiologische und psychische Beeinträchtigungen nach sich ziehen, die sich wiederum auf die Arbeitsleistung der Mitarbeiter ausschlagen. Das liegt daran, dass das menschliche Ohr die Gespräche im Umfeld wahrnehmen möchte und die Konzentration bei der eigentlichen dadurch Arbeit sinkt. Dies führt nicht nur zu häufigeren Fehlern, sondern letztlich auch dazu, dass die Arbeitnehmer Druck, Stress und Frustration erfahren.
Lärm kann unter anderem …
- die Stresshormone erhöhen,
- Anspannung, Nervosität und Angst begünstigen,
- Magen-Darm-Beschwerden verursachen,
- die Konzentration mindern,
- für eine hohe Fehlerquote sorgen und
- bei langanhaltendem Lärm für Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und des Verdauungssystems sorgen.
1. Effektive Maßnahmen und Tipps gegen Lärm am Arbeitsplatz
Bereits beim Bau des Büros sollte im Sinne des Arbeitsschutzes auf eine Schalldämmung zurückgegriffen werden. Das verbessert die Akustik und kann die Nerven der Mitarbeiter schonen. Außerdem wird hierdurch die Nachhallzeit verringert, also die Zeit, zwischen dem Auftritt und dem Verstummen des akustischen Signals, wie etwa störende Telefonate.
Dieser Lärmschutz kann direkt beim Bau und der Ausstattung bedacht werden:
- Statten Sie Boden, Wände und Decken sowie Türen und Fenster mit einem Schallschutz aus, indem Sie auf lärmdämpfende Materialien und Möbel zurückgreifen.
- Besonders bewährt haben sich hierbei Holz und Kunststoff, aber auch Teppichböden. Auf Glas, Keramik und Stahl sollten Sie weitestgehend verzichten.
- Ein spezieller Anstrich für die Decke oder die Wand wirkt wie ein Absorber für Schall und reduziert den Bürolärm.
- Stellen Sie Pflanzen auf. Diese sorgen nicht nur für ein besseres Klima, sondern können auch den Stresspegel senken.
2. Trennwandsysteme einsetzen und für Ruhe im Büro sorgen
Häufig beschweren sich Mitarbeiter über laute Kollegen, was meist daran liegt, dass die Abstände nicht korrekt eingehalten werden. Bei Ihrem Konzept sollten Sie bedenken, dass jedem Mitarbeiter in einem Großraumbüro ab 400 Quadratmetern ein Arbeitsplatz von mindestens 12 bis 15 Quadratmetern zusteht. Denken Sie daran, dass eine sinnvolle Sitzaufteilung dem Lärm im Büro vorbeugen kann. Setzen Sie Mitarbeiter, die sich häufig absprechen müssen, idealerweise nebeneinander.
Mit Trennwänden für das Büro können Sie nicht nur Zonen schaffen und Meetings von konzentrierter Arbeit abschirmen, sondern auch Lärm effektiv reduzieren. Eine Trennwand ist schnell und unkompliziert aufgebaut und bietet eine gute Schalldämpfung, sodass sich Kopierer, Telefone und andere Geräte nicht negativ auf die Leistung auswirken können. Bürotrennwände gibt es in unterschiedlichen Farben und Designs, die sich auch auf optisch die Einrichtung abstimmen lassen.
3. Absprachen treffen und Rücksicht nehmen
Damit der Arbeitsplatz alle Bestandteile der Ergonomie berücksichtigt, ist es unerlässlich, interne Absprachen zu treffen. Auf diese Weise werden die Leistung erhöht und die Konzentration geschärft.
Bürolärm lässt sich reduzieren, indem Sie …
- Headsets bei Telefonaten einsetzen
- Rückziehorte einrichten und Ruhephasen ermöglichen
- Mobiltelefone auf Vibration stellen oder telefonfreie Zeiten vereinbaren
- Anrufbeantworter leise schalten
Wenn Telefonate dadurch nicht überhört, der Kundenkontakt gefährdet oder die Sicherheit beeinträchtigt wird, können Mitarbeiter auch auf Gehörschutz oder Kopfhörer zurückgreifen. Sollten Sie grundsätzlich ruhige Musik im Büro abspielen wollen, sollten Sie dies vorab besprechen und berücksichtigen, dass Rundfunkgebühren und gegebenenfalls GEMA-Lizenzgebühren fällig werden könnten.
4. Geräte separat aufstellen und Bürolärm reduzieren
Bei Geräten aller Art ist darauf zu achten, dass diese besonders leise sind. Hierbei können Sie beispielsweise zu Produkten mit dem Siegel „Blauer Engel“ greifen, da diese nicht nur umweltschonend, sondern auch besonders geräuscharm sind. Stellen Sie Kopierer, Drucker und Server idealerweise in einem separaten Raum auf.
Falls dies nicht möglich ist, sollten Sie einige Meter Abstand zu den Arbeitsplätzen einhalten und Trennwände und schalldämpfende Möbel aufstellen sowie Akustikvorhänge oder schalldämpfende Bilder aufhängen. Hilfreich können außerdem lärmmindernde Unterlagen für alle elektrischen Geräte sein.
Fazit: Mehr Konzentration und Leistung für alle Mitarbeiter
Lärm sollten Sie stets ernst nehmen und zu entsprechenden Maßnahmen greifen, damit dieser reduziert wird. Grundsätzlich ist dauerhafter Bürolärm nicht gut für den menschlichen Körper und kann die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit stark beeinflussen. Schaffen Sie deshalb Ruhezonen, setzen Sie Trennwände ein, arbeiten Sie mit leisen Geräten und nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitarbeiter. Das kommt allen zugute und steigert letztlich auch die Motivation im Büroalltag.